Band I – Buch 10

Die Stadt der Könige

Helft den Dunedain in der Schlacht um Annúminas gegen die Angmarim.

Die empfohlene Stufe ist 50.


Kapitel 1 – Die Waffenmeisterin Angmars

‘Eine größere Beleidigung kann es nicht geben. Dass Angmars verderbte Herrscherin mit ihren Füßen die Steine entweiht, über die einst Elendil schritt, ist ein ungeheuerlicher Frevel, für den es keine Vergebung gibt! Amarthiels Helfer mögen Annúminas im Moment zwar besetzt halten, aber die Dúnedain werden nicht ruhen, bis Amarthiel und alle ihre Diener aus den Höfen vertrieben und ihre Verderbtheit von den Steinplatten gewaschen ist.

Während Eurer Abwesenheit ist ein Besucher nach Tinnudir gekommen. Sein Name ist Laerdan, und er ist ein bekannter Elb, von dem mein Freund Golodir in unserer Jugend nur Gutes zu berichten hatte. Ich hatte ihn aber zuvor nie persönlich kennengelernt. Man hat ihm den Versammlungsraum im Bergfried hier auf Tinnudir gegeben. Er sagt, er habe Informationen über Amarthiel, die uns von Nutzen sein würden. Er hat nach Euch persönlich gefragt. Hört Euch an, was er zu sagen hat. Ich hoffe sehr, dass Ihr mir geheime Kunde der Elben bringen werdet, die sich für unseren Kampf als hilfreich erweist!

Wenn Ihr zum Bergfried hineinkommt, geht nach rechts die Treppe hoch. Dort ist Laerdans Zimmer.’

Beginnt bei Calenglad [12.7S, 67.2W] in Tinnudir.


Kapitel 2 – Die Schlacht wendet sich

‘Verzeiht meine Ungehaltenheit; sie war fehl am Platze. Laerdans Worte sind weise, aber Ihr werdet einsehen, dass es gefährlich ist, Annúminas den Angmarim zu überlassen. Wenn wir Amarthiels Pläne nicht hier am Nenuial-See durchkreuzen, wird sie die alte Stadt befestigen. Wo wird sie dann wohl ihr Heer hinschicken? Denkt nur an das Auenland, nur wenige Meilen gen Süden, oder an Schragen im Osten, das bereits von Orks aus Angmar belagert wird!

Wir müssen die Schlacht zu unseren Gunsten wenden, bevor wir versuchen, den Palantír zu holen. Wenn wir Amarthiels Aufmerksamkeit auf die Kämpfe in der Stadt lenken, ist sie gezwungen, unsere Herausforderung anzunehmen. Dadurch wird sie weniger Zeit haben, im sehenden Stein nach Narchuil zu suchen!

Mein Herz sagt mir, dass wir damit richtig liegen. Wenn Ihr auf unserer Seite steht, dann sprecht mit Rosselloth in Annúminas. Sie wird Euch sagen, wie es um den Kampf steht. Geht vor der Stadt durch Minathranc hindurch. So kommt Ihr zum Hof Gwaelband. Rosselloth wird Euch sagen, was Ihr tun könnt, um bei diesem Kampf zu helfen.’

Beginnt bei Calenglad [12.7S, 67.2W] in Tinnudir.


Kapitel 3 – Der Kampf um Annúminas

‘In den letzten Tagen haben wir sowohl Siege errungen als auch Niederlagen erlitten, aber lange werden wir nicht mehr aushalten. Wir sind zu wenige, und Amarthiels Truppen sind einfach in der Übermacht. Jede verlorene Stellung bringt uns der endgültigen Niederlage einen Schritt näher.

Ich brauche Eure Stärke, und die Eurer Verbündeten. Zwei meiner Waldläufer haben zahlreiche Angriffe auf wichtige Stellungen zurückgeschlagen, und ich bin besorgt, dass ihre Kampfkraft erschöpft sein könnte.

Gwonil hat nördlich von hier vom Wasser aus den Hafen von Annúminas gegen die Angmarim verteidigt. Ich fürchte, dass sie einem erneuten Angriff nicht mehr standhalten kann. Ebenso sieht es bei Torchirion aus, der zurzeit Adannon bewacht, das kleine Tor westlich des Kais, durch das man Zugang zum Westufer des Nenuial-Sees hat. Eilt nun zu Gwonil und Torchirion und findet heraus, wie dort die Lage ist. Außerdem möchte ich Euch bitten, auf dem Weg zu ihnen alle Angmarim-Bogenschützen zu vernichten, denen Ihr auf Eurem Weg durch die Stadt begegnet. Sie greifen immer aus sicherer Entfernung an und sind außerordentlich gefährlich. Mehrere meiner Brüder sind bereits den Pfeilen erlegen, die diese Bogenschützen aus ihrem Hinterhalt abgefeuert haben.’

Beginnt bei Fainneleg [19.1S, 71.0W] in Annúminas.


Kapitel 4 – Marschbefehle

‘Ich glaube, Eure Anstrengungen haben uns eine kleine Atempause verschafft. Noch toben in der ganzen Stadt Kämpfe, aber es wird wohl eine Weile dauern, bis Amarthiel ihre Truppen neu gruppiert hat und uns mit der gleichen Wucht angreifen kann. Wir sollten, wenn irgend möglich, in die Offensive gehen. Aber dazu brauchen wir Informationen.

In den letzten Tagen sind verschiedene Stellungen in der Stadt mehrmals eingenommen und wieder verloren worden, und ich glaube, dass Amarthiel diesen Stellungen besondere Bedeutung beimisst. Wir kämpfen, um sie zurückzuerobern, wann immer es geht, aber die Herrschaft über diese Stellungen ist so unbeständig wie der Uferrand des Nenuial-Sees: stets in Bewegung.

Ich möchte Euch bitten, diese unbeständigen Gebiete aufzusuchen und Amarthiels Helfer dort zu bezwingen. Einige von ihnen tragen gewiss Befehle bei sich, aus denen die Pläne ihrer Truppen hervorgehen. Falls eine Stellung gerade von den Dúnedain eingenommen wurde, so durchsucht die Leichen der Feinde nach solchen Befehlen. Wir brauchen die Befehle von den folgenden drei Stellungen: dem Hof Gwaelband im Nordosten, wo Ihr Rosselloth aufgesucht habt; von Clorhir vor den Teichen von Glinghant, östlich von Echad Garthadir, und von Menelband, auf der obersten Ebene der Stadt.’

Beginnt bei Fainneleg [19.1S, 71.0W] in Annúminas.


Kapitel 5 – Die Falle schnappt zu

‘Calenglad hat darum gebeten, dass Ihr in sein Lager auf Tinnudir zurückkehrt, und Ihr solltet Euch sofort auf den Weg machen! Ich bin folgender Meinung: Wenn unsere Informationen vertrauenswürdig sind, dann sieht es so aus, als hätte Amarthiel einen entscheidenden Fehler begangen. Wenn wir diese Gelegenheit beim Schopfe packen, könnten die Dúnedain wieder die Oberhand gewinnen! Noch diese Woche könnten wir Annúminas zurückerobern!’

‘Eilt so schnell Ihr könnt zu Calenglad, dann könnt Ihr Euch selbst eine Meinung bilden. Ich gebe Euch die Befehle mit, die Ihr mir gebracht habt. Vielleicht kann Calenglad sie doch gebrauchen.’

Beginnt bei Fainneleg [19.1S, 71.0W] in Annúminas.


Kapitel 6 – Das Geheimnis der Befehle

‘Ich kann unser Glück kaum glauben! Nehmt jetzt diese Befehle und zeigt sie unserem Gefangenen. Wenn er uns nicht freiwillig sagt, was darin steht, dann werden wir nachhelfen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Amarthiel ihre Leutnants anders als durch Angst motiviert, und dieser schwarze Númenorer wird uns sicher sagen, was wir wissen wollen, wenn er meint, dadurch verschont zu werden.

Meine Leute haben ein Gefängnis für ihn eingerichtet, und der Waldläufer Tadan hat sich bereiterklärt, ihn zu bewachen. Tadan ist ein guter, starker Mann. Er wird dafür sorgen, dass sich Mordrambors Fesseln nicht lösen. Betretet den Bergfried hier auf Tinnudir, geht durch die linke Tür und dann die Treppe hinauf zum Gefängnis.

Bringt dieses Bündel Papiere zu Mordrambor und verlangt, dass er uns sagt, was darin steht. Er ist der Schwarzen Sprache sicher mächtig und wird uns bald sagen, was wir wissen wollen. Je früher, desto besser für uns. Ich hege keinen Zweifel, dass er tun wird, was wir verlangen.’

Beginnt bei Calenglad [12.7S, 67.2W] in Tinnudir.


Kapitel 7 – Abgesandte des Bösen

‘In diesen Worten schwingt der Klang Eures Todes und der aller Dúnedain mit, Ihr Narr. Auf diesen Seiten steht geschrieben, dass die treuen Diener Amarthiels die Rückkehr ihrer Abgesandten abwarten sollen, die auf der Suche nach neuen Verbündeten in viele Lande gereist sind.

Der See dient Amarthiels Abgesandten als Straße, auf der sie reisen, und sie führen Gold mit sich, mit dem sie neue Diener zur Treue verpflichten sollen: die kaltherzigen Menschen auf einer Insel im fernen Nordosten, die wilden, verbissenen Gauredain in den nordwestlichen Bergen und die Kergrim, große Kreaturen, die in den Grabstätten längst vergessener Könige umherstreifen.

Wenn diese Verbündeten über das große Wasser gefahren kommen, bringen sie eine Gefolgschaft mit sich, die der Eisernen Krone die Treue geschworen hat und so zahlreich ist, dass niemand hoffen kann, sie je zu besiegen.’

Beginnt bei Mordrambor [12.0S, 68.0W] in Evendim.


Kapitel 8 – Die Nachricht des Gefangenen

‘Der Gefangene hat während Eurer Abwesenheit die ganze Zeit höhnisch über irgendetwas gegrinst, und das hat mich beunruhigt.

Er ist sich irgendeiner Sache ganz sicher. Ständig murmelt er etwas über neue Angriffe auf die Stadt, aber wenn ich ihn dazu frage, antwortet er mir nicht.

Vielleicht könnt Ihr etwas aus ihm herausbekommen? Euch gegenüber scheint er bereitwilliger zu sprechen.’

Beginnt bei Tadan [12.0S, 68.0W] in Evendim.


Kapitel 9 – Ein Erneuter Angriff

‘Ich glaube, Ihr kennt die Stellungen bereits, die Amarthiel als Nächstes angreifen wird, und ihre Verteidiger glaubten fest an ihre Stärke.

Aber diesmal sieht es anders aus, denn Amarthiel hat neue Diener, und Eure Mühe wird umsonst gewesen sein. Eilt nun zu Eurem Herrn, Calenglad von Tinnudir, und sagt ihm, wo seine Freunde ihr Ende finden werden: am Hafen von Annúminas und am Tor Adannon.

Amarthiel hat mir die Namen derer genannt, die dem Tod geweiht sind: Gwonil und Torchirion. Sagt Calenglad, dass diese beiden Annúminas nicht lebend verlassen werden. Hört genau auf sein Wehklagen, … ich kann es kaum erwarten, dass Ihr mir davon berichtet!’

Beginnt bei Mordrambor [12.0S, 68.0W] in Evendim.


Kapitel 10 – Vertraut ihm nicht

‘Hört mich an! Ich sollte Euch an Laerdans Worte erinnern: Mordrambor ist und bleibt ein Diener des Feindes, und auch wenn seine Informationen nützlich sind, so würde er uns doch alle verraten und verkaufen, sobald er dazu Gelegenheit bekäme. Meiner Rede von Glück muss ich daher die Erinnerung daran folgen lassen, dass wir bei ihm äußerst vorsichtig sein müssen. Eine Warnung, die wir beide zu Herzen nehmen sollten!

Während Ihr weg wart, kam Laerdan zu mir und fragte, ob es Fortschritte bei der Suche nach dem Palantír gäbe. Ich erzählte ihm von unseren Siegen auf dem Schlachtfeld, aber er schien davon nicht beeindruckt. Er und ich sind in dieser Angelegenheit verschiedener Meinung, aber Ihr seht doch sicher ein, dass unsere Erfolge in Annúminas entscheidend dafür sind, Amarthiel den sehenden Stein abzunehmen?

Es ist mir nicht gelungen, Laerdan zu beruhigen, und er lässt Euch bitten, ihn in seinem Zimmer im Bergfried aufzusuchen. Vielleicht könnt Ihr ihn von der Richtigkeit unserer Ansichten überzeugen? Annúminas muss zurückerobert werden. Erst dann besteht Hoffnung, dass wir Amarthiel den Palantír wieder entreißen können. Wir haben Zeit. Sagt ihm das.’

Beginnt bei Calenglad [12.7S, 67.2W] in Tinnudir.


Kapitel 11 – Guldurchirs Zurückhaltung

‘Ihr wollt noch mehr über Tann Morgul erfahren? Das dachte ich mir schon. Es ist ein Relikt aus dem alten Númenor, verderbt durch die finsteren Künste meiner Brüder und Guldurchir zur sicheren Aufbewahrung anvertraut. Ihr wundert Euch, warum er es bislang nicht auf die Stadt losgelassen hat? Der Grund dafür ist einfach: Amarthiel hat ihm verboten, es zu nutzen, bis sie sich genug über die lächerlichen Anstrengungen der Dúnedain erheitert hat.

Dieser Zeitpunkt naht. Wenn Ihr Eure endgültige Niederlage hinauszögern wollt, solltet Ihr Guldurchir Tann Morgul abnehmen, und zwar bald. Ewig wird er sich nicht zurückhalten.

Mein Gefängniswärter hat etwas zu sagen? Und das wäre?’

Beginnt bei Mordrambor [12.0S, 68.0W] in Evendim.


Kapitel 12 – Eine Frage des Transports

‘Laerdan kam zu mir, wie Ihr angekündigt hattet, und erzählte mir genau dasselbe: dass unser Gefangener nach wie vor gefährlich ist. Es scheint, ich habe seinen Worten nicht genügend Beachtung geschenkt!

Aber ich muss Euch etwas mitteilen, das ich in dem Trubel um Tann Morgul ganz vergessen hatte: Laerdan weiß jetzt, wo Amarthiel den Palantír versteckt hält, und hat sich einen Plan ausgedacht, wie wir ihn zurückholen können!

Laerdan erwartet Euch in seinem Zimmer. Mehr will ich in Gegenwart des Gefangenen nicht sagen. Auf jeden Fall solltet Ihr sofort mit Laerdan darüber reden!’

Beginnt bei Tadan [12.0S, 68.0W] in Evendim.


Kapitel 13 – Ausführung des Plans

‘Ihr sagt, Ihr kommt von Laerdan? Und Laerdan meint, ich solle mich daran beteiligen, den aus Carn Dûm geraubten Palantír zurückzuholen? Der sehende Stein ist durch und durch vom Bösen besessen! Das erkenne ich jetzt, und ich wünschte, man hätte mich nie gezwungen, in ihn hineinzuschauen. Mordirith hat für meine Qualen bezahlt, aber selbst das reicht noch lange nicht aus, um seine Schuld zu begleichen! Kein Racheakt der Welt wird meine arme, verlorene Lorniel wiederbringen!

Laerdan sagt die Wahrheit. Selbst als Mordirith mich von den Toren von Carn Dûm wegführte, brannten sich die hasserfüllten Bilder des Palantír weiter in meine Erinnerung, und in der Hand hielt ich krampfhaft den schwarzen Stoff, mit dem der sehende Stein bedeckt war, als er nicht verwendet wurde. Die schrecklichen Erlebnisse jenes Tages hatten es aus meinem Gedächtnis verdrängt, aber jetzt erinnere ich mich wieder. Haltet den Palantír nur mit dieser fein gewebten Stofftasche, sonst versucht der Stein, Euch Dinge zu zeigen, die Euch zur Verzweiflung bringen werden. Fasst den Palantír nicht ohne diese Tasche an! Ich will nicht, dass Euch das widerfährt, was ich durchmachen musste!

Grüßt Laerdan von mir und warnt ihn davor, den Feind zu unterschätzen. Er ist ein guter, aufrichtiger Elb, doch habe ich allein in ihm all die schreckliche Last wiedererkannt, die mich seit dem Tage bedrückt, an dem ich meine Lorniel verloren habe. Etwas lastet schwer auf seinem Herzen, und ich fürchte, dass es ihm Leid bringen wird, wenn er sich nicht dagegen schützt.’

Beginnt bei Golodir [10.9N, 23.9W] in Gath Forthnír (Angmar).


Kapitel 14 – Das Auge Angmars

Ich habe zu lange in der Hoffnung gewartet, die Stadt von Angmars Zwangsherrschaft zu befreien, aber nun sehe ich ein, dass ein Sieg in Annúminas keine endgültige Lösung darstellt, solange Amarthiel herausfinden kann, wo sich Narchuil befindet. Wir hätten uns den Sieg hier mit einer Niederlage an anderer Stelle teuer erkauft – das hat Laerdan gemeint, aber ich habe es nicht verstanden!

Sagt mir Bescheid, wenn Eure Verbündeten bereit sind, auf dass wir den entscheidenden Angriff auf Barad Tironn beginnen! Wenn er uns gelingt, könnt Ihr in die innere Kammer vordringen. Einer von Euch muss den Palantír aufheben und zum Eingang tragen, wo ich warten werde. Wenn Ihr die fein gewebte Stofftasche habt, die Euch Golodir gegeben hat, solltet Ihr von dem Stein nichts zu befürchten haben. Schützt denjenigen, der den Palantír trägt, vor den Angriffen des Feindes!

Es steht viel auf dem Spiel, denn dies ist unsere letzte Gelegenheit. Wenn Ihr im Inneren von Barad Tironn Laerdan sehen solltet, dann tut, was in Eurer Macht steht, aber begebt Euch nicht unnützerweise in Gefahr. Die Rettung des sehenden Steines geht vor. So hätte Laerdan es gewollt: Das Auge Angmars soll wieder geblendet sein.’

Beginnt bei Calenglad [12.7S, 67.2W] in Tinnudir.